16. Mai 1927
| Geboren in der Privatklinik von Dr. Peter Walldorf, Waldtraße 17 in Saarbrücken.
Der Geburts- oder Wohnort "Fenner Straße", der oft kolportiert wird, kann in den Dokumenten nicht gefunden werden.
Ottos Eltern und Bruder waren in der Kaiserstraße gemeldet. Otto selbst hatte Wohnsitze in Dudweilerstraße, in St. Arnual, in der Försterstraße und zuletzt 1988 in der Thüringer Straße. Wohnte auch temporär in seinen Ateliers in der Mainzer-Straße und Cecilenstraße.
Die Eltern Otto und Luise Lackenmacher geb. Gräff wohnten in der Kaiserstraße 25. Der Vater Otto war Dekorateur.
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1931/32
| Der Vater starb als Otto vier Jahre alt war.
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1941-1943
| Besuch der Kunstschule in Trier. Der Lehrer Martin Mentgen wird in den Berichten genannt. Weiterer Lehrer Grewenig .
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1943
| Eingezogen zur Wehrmacht. Kriegsdienst. "Späher der Kompanie" wird Otto später im Gasthaus Bingert selbst erzählen.
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26. April 1945 | Gefangennahme durch russische Soldaten. Wurde von den Russen für einen Franzosen gehalten und an die französische Armee übergeben. Version 1
Version 2- Andere Quellen lassen vermuten; Gefangennahme im Schwarzwald durch französische Armee. |
1945 - 1947 Gefangenschaft
| Französische Gefangenschaft, Lager bei Melun. südl. Paris. Bei südfranzösischen Weinbauern als Erntehelfer eingesetzt. Es kam zu sexuellen Übergriffen der nordafrikanischen Bewacher auf Otto und wohl auf andere Kriegsgefangene. Otto Lackenmacher konnte sich als guter Zeichner einige Erleichterungen in der Gefangenschaft verdienen. Eine Zeichnung eines franz. Soldaten aus dieser Zeit ist nachweisbar.
Am 25.1.1947 wurde Lackenmacher aus dem Transitlager in Saaralbe aus französicher Gefangenschaft entlassen.
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1947 - 1953
| Otto wollte nach dem Krieg unbedingt zur Handelsmarine. Seine Mutter bestand aber auf der Fortführung der künstlerischen Ausbildung an der Kunstschule in Saarbrücken. Später wird er sich zwei Boote am Stockweiher leisten. Die Namen der Boote : PARIA und SARAH. 1.2.1947 - 31.7.1948 Studium an der Werkkunstschule in Saarbrücken u.a. bei Franz Masereel. Otto war aber nicht Schüler der Meisterklasse von Masereel.
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1947
| Erste Ausstellungen. Wohnung in der Dudweilerstr. 8 mit Mutter und Bruder Fritz Lackenmacher.
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1948
| Buch Zeitstudien mit Texten von Edi Wahlster Auflage 100. Drucke vom Holzdruckstock. Otto hat aus Ärger über Edi Wahlster einige Bücher aufgelöst und die Holzschnitte frei verkauft (1972) . Die Gedichte in dem Buch waren in der Urheberschaft nicht (alle ?) bei Edi Wahlster, wie sich später heraus stellte. Die nicht verkauften Bücher mussten aus dem Handel genommen werden. Mit Masereel und Mitschülern der Werkkunstschule Saarbrücken, Arbeiten an der Innengestaltung der St. Ursula Kirche in SB-Scheidt.
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1949
| Ausstellung Galerie Elitzer, Saaruferstraße, Juni 1949. 1950
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1950
| 11.1.1950 - 16.6.1950 erstes Stipendium in Paris an der Künstler Akademie le Grande Chaumiere. An dieser Schule waren auch Max Mertz und Oskar Holweck. Franz Masereel schreibt das handschriftliche Empfehlungsschreiben. 1950-Holzschnitte mit pornographischen Motiven.
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1951
| Mappe oder Zyklus Pariser Skizzenbuch und Mappenwerk Routine mit Holz- und Linolschnitten.
8.2.1951 - 27.2.1951 zweites Paris Stipendium. Arbeitet im Atelier des Bildhauers Leopold Kretz.
Heirat mit Katja Maria Sorg auf dem deutschen Konsulat in Paris.
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1952
| Otto verdiente sein Geld als Bauhilfsarbeiter. Auch Eintrag im Adressbuch Saarbrücken - Bauhilfsarbeiter- bei der Firma Adolf Poller in Saarbrücken. März -April Ausstellung Pariser Skizzen in der Galerie Elitzer.
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1950er
| Ehe mit Käthe (Katja) -Margarethe Sorg. Katja Maria Sorg stammte aus Braunfels an der Lahn und hatte verwandtschaftliche Bindungen nach Saarbrücken. Studierte auch in Saarbrücken.
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1953
| Kurze Malerlehre bei der Firma M.W. Marx in Saarbrücken.
Aufenthalt -Ferienkurs- Juli –September in Nizza am Centre International DÉtudes Francaise de Nice.
Ausstellung mit Kathja Margaretha Sorg Juli 53 Galerie Elitzer – Saaruferstraße.
Oktober bis 31.10.53 Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Art Vivant Palais Beaux Arts.
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1954
| Fassadenfries im Ehrenhof der franz. Botschaft in Saarbrücken, heute Kultusministerium. Arbeit zusammen mit Peter Guggenbühler . Gemeinschaftsausstellung in Jugoslawien Weiterhin Arbeiten an Wänden in Sporthotel Homburg, Privathaus Kutzhof , Burbach und Stadtsparkasse Malstadt.
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1955
| Holzschnittserie Der Gaul Thema aus dem Buch Schuld und Sühne von Dostojewski. Szene: Der Traum des Radoin Raskolnikow vom zum Tode geprügelten Pferd.
Die Jungen im Lande“ Gemeinschaftsausstellung Homburg 1955 u.a. mit Werner Hügel (1928-2004) , Völklingen
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1956
| II. - Internationale Ausstellung von Holzschnitten Berlin, Haus Am Lützowplatz vom 1.-29. Juli 1956. Otto mit einem Werk "Mann in Landschaft" vertreten.
14. April - 16.Juli 1956 Institut Touraine Universite Portiers belegt Otto einen Studienkurs.
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1957
| Buch Schräge Schatten überm Tal mit Texten von Edi Wahlster. Auflage unbekannt. Ausstellung Portraits Kunstpavillon Elitzer, Saarbrücken
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1958
| Juni-Juli 1958 Kollektivausstellung im Graphischen Kabinett in der Markthallenstraße in Alt-Saarbrücken.
Otto "trieb sich in Hamburg herum", wollte wieder zur See fahren. Zum Büchlein NOCTURNE liefert Otto die Buchillustration . Das Buch erscheint in einem Hamburger Verlag. Titelblatt in der SaarHeimat 1958 Heft 8.
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1959
| Veröffentlichungen in SaarHeimat 1959 Heft 1 Oktober 59 , Ausstellung mit Hans Schröder in der Galerie Elitzer.
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1960
| Mappe TausendundEineNacht Druckerei Funk in 100 Exemplaren Die Regionalschau Saarbrücken zeigt am 2.11.1960 einen sieben Minuten Filmbeitrag aus dem Atelier von OTTO aus dem Trillerweg 4 .
III. Internationale Ausstellung von Holzschnitten Haus am Lützowplatz 9, Berlin vom 16.Feb-12. März 1960. Lackenmacher mt einem Frauenkopf vertreten.
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1961
| Mappe BIBEL 20 Graphiken nach der Bibel Auflage 150 Exemplare Drucker Funk Damaliger Verkaufspreis 60 DM Später sagt Otto zu dieser Mappe "Ach, das langweilisch Zeisch" Titelblatt in der SaarHeimat 1961 Nr. Juli /August.
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1962
| Januar 62 Ausstellung in der Galerie Elitzer Otto zeigt die Mappe 1001 Nacht und Bibelmappe, dazu Zeichnungen zu tolldreisten Geschichten. April 62 Ausstellung im Graphischen Kabinett. Otto zeigt Tierbilder und Bibelmappe. Zyklus Sagen an der Saar , sechs Motive als Monotypien. Veröffentlicht im Saarbrücker-Bergmannskalender Ausgabe 1963.
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1963
| Kunstausstellung in der Galerie Herburger. Otto zeigt einige Gemälde.
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1964
| Katja Maria Sorg veröffentlicht eine PARIS-Mappe mit 20 farbigen Linolschnitten . Die zweite Auflage der Mappe erscheint 1997.
Von Otto in dieser Zeit vorwiegend Monotypien, viele mit Tiermotiven.
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1965
| Vorwiegend Monotypien.
Mutter Luise Lackenmacher geb. Gräff stirbt.
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1966
| Das entscheidende Jahr für den Künstler Otto Lackenmacher. Otto schafft sich eine Radierpresse an. Beginn eines umfangreichen Radierwerkes. "Radier oder krepier“, so sagte er selbst.
Aufenthalte im Schwarzwald (Ofterdingen bei Tübingen) bei einer Familie Ella und Franz Schneider. Familie Schneider hatte Kontakte nach Saarbrücken.
Otto unternahm Segel- und Malausflüge an den Bodensee. Bodensee Motvie sind entstanden u.a. Seebilder und Bild von Radolfzell.
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1967
| Mai 67 - Ausstellung Graphisches Kabinett. Otto übernimmt die Leitung des Graphischen Kabinetts nach dem Tod von Albert Bohn. Zyklus -Vorstadt 30 Kaltnadelradierungen mit Saarbrücker Motiven. Ausstellung in der Galerie "Kunst und Handwerk in der Försterstraße. 8 Tuschezeichnungen zu Tolldreisten Geschichten nach Balzac.
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1968
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1969
| Wohnung, St. Arnualer Markt 8
Einige Handzeichnungen aus der Zeit.
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1970
| Die Saarbrücker Künstlergruppe "Werkstatt KOOP" wird im Frühjahr gegründet. Otto ist die graue Eminenz in der Galerie "Am Neumarkt 22-24".
Oktober Ausstellung.
Otto kauft 1970 das Boot „PRU“ des Weltumseglers Alfred Kallies. Bootslänge 7,64 m . Otto nennt das Boot später PARIA .
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1971
| Beginn der Beziehung zu Edna Schmidt. Die beiden lernen sich am Abend des 4. Mai 1971 im SOG Theater kennen. Das SOG war ein Kellertheater in der Grünstraße/Ecke Försterstraße. 29. November Ausstellung im Atelier Mainzer Straße Nr. 31. Kurzbericht im Saarländischen Rundfunk.
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1972
| Mappenwerk TRAUMSTADT 10. Juni - 9. Juli Ausstellung mit der Arbeitsgemeinschaft Pfälzischer Künstler in der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Otto zeigt zwei Werke aus der Mappe Traumstadt. Atelier in der Dudweiler Straße 8. Juli 1972 Geburt der Tochter Sarah .
Otto und Edna Schmidt stellen die Reste der Holzschnitte aus dem Buch Zeitstudien als kleine Mappe "Ich habe Brot gestohlen" zusammen. Aufenthalte in Berlin-Kreuzberg.
November Ausstellung EURO GALERIE Lang.
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1973
| 3. -28. November Ausstellung in Galerie EuRo Kunst Saargemünder Straße 10. Mappenwerk PARIA und einige Ölgemälde Juni - Ausstellung in München Galerie Dr. Richard Hiepe Mappenwerk PARIA mit 37 Radierungen An dem Zyklus PARIA arbeitet Otto bis in die 1980er Jahre weiter.
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1974
| Zyklus- Hommage a Goya nach Bildmotiven von Fr. Goya. 36 Kupferplatten Auflage 30 Stück. In diesem Zyklus wird ein Blatt mit dem Titel "Mein Bilderbuch - HOMMAGE a Felicien Rops" aufgenommen. Erotische und pornographische Darstellungen .
November- Ausstellung im Atelier Mainzer Straße . Radierungen und Zeichnungen.
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1975
| 6. Januar 1975 Bruder Fritz Lackenmacher stirbt mit gerade 50 Jahren.
Ausstellung im SOG Theater, Nauwieserviertel. Grünstraße/Försterstraße.
Kleine Serie Saarbrücker Stadtmotive Format 18x24 cm Otto treibt Sport !! Lange Fußmärsche von 20-30 Km sind bekannt. Behält diese Gewohnheit auch in den Berliner Jahren bei.
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1975-1978
| Berlin Stipendien Wohnung in Berlin, Naunynstraße 57
Retrospektive Galerie Weinand Bessoth vermutlich Ende Oktober November 1978
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1979
| Kreuzberger Radierungen mit 36 Federzeichnungen Wideraufnahme der Malerei Name bezieht sich auf die Bezeichnung von Kreuzberg als Stadtbezirk SO 36 . Berlin 36 = Kreuzberg
Novemberausstellung bei W-Bessoth Kurzbericht im SR am 23.11.1979
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1980
| Juli-Plaktentwurf für das Saarbrücker Altstadtfest. Oktober - Buch "Kreuzberg 36" erschienen. Auflage 1.000 Stück. Oktober Ausstellung zu Kreuzberg 36 im VHS Zentrum Saarbrücken.
Einzelausstellung Berlin Der Bukowski der Malerei Hasenheide Berlin
Beziehung zu Erna Pirmann aus Saarlouis bis zum Lebensende. Der genaue Beginn der Beziehung ist unklar. Vermutlich vor 1981.
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1981
| Artikel im STERN Ausgabe 20/1981, Kunst in Kreuzberg, der Autor Niklas Frank vergleicht Otto mit Heinrich Zille, schreibt aber den Namen Lackenmacher als MACKENMACHER. Der Saarbrücker Oberbürgermeister Koebnik beschwert sich daraufhin schriftlich bei der Redaktion des STERN.
Oktober Buch "Alter Knacker go Home -PARIA " mit 40 Radierungen erschienen.
- Oktober 81 Aufenthalt in Berlin - November : Ausstellung Galerie W-Bessoth
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1982
| Der Beginn der Beziehung zu Erna Pirmann aus Saarlois- Fraulautern kann nicht genau festgestellt werden. Vermutlich irgendwann Anfang der 1980er Jahre.
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1983
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1984
| November - 21.Dezember Ausstellung Galerie am Alten See in Saarbrücken, Talstraße 1. Galerie Peter Riede Malerei und Graphik aus den Jahren 1984. Schirmherr Oskar Lafontaine, Laudatio Marianne Granz. 9.11.1984 SR-Bericht Portrait Otto Lackenmacher
November; Otto wird im Jahr 1984 für den mit 5.000 DM dotierten Kunstpreis der Stadt Saarbrücken vorgeschlagen. Der Vorschlag von Harald Lang erhält aber in der Sitzung der Jury nur eine Stimme. Der Bildhauer Paul Schneider erhält am Ende den Kunstpreis.
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1985
| Mappenwerk EDITH PIAF Szenen aus dem Leben der Edith Piaf 12 Radierungen, Auflage 30 Stück. Herbstausstellung im Atelier Cecilienstraße 33.
Otto macht in einer Gemeinschaftsanzeige des Wochenspiegel vom 7.3.85 Wahlwerbung für Oskar Lafontaine
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1986
| Mappenwerk SAARBRÜCKEN Hrsg. Galerie Neuheisel, Auflage 20 Stück Sechs Radierungen mit Stadtansichten.
Herzkrankheit, Operationen in Homburg und Berlin. Komplikationen bei der OP. Weitere Krankenhausaufenthalte.
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1987
| Letzten Lebensjahre zusammen mit Erika Krächan. 20.11.-19.12.1987 Letzte Ausstellung in der Galerie Neuheisel . SZ vom 10.12.87 Hingabe heißt Preisgabe Bereits stark von Krankheit gezeichnet. Krankenhausaufenthalte und schwere Herzoperationen in Homburg und Berlin.
Wenige Arbeiten in diesem Jahr.
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1988
| Letzte Schaffensperiode mit kleinformatigen Radierungen (Format 15&20 x 20 cm ) und große Ölbilder (60/80 x 80/100 cm) .
Mittwoch 2. November 1988 Otto Lackenmacher wird morgens in seinem Atelier im Nauwieserviertel, Cecilienstraße 33, tot aufgefunden. Kurzmeldung am 3.11.88 im Aktuellen Bericht des SR. Dienstag 8.11.1988 -14.30 Uhr Beerdigung auf dem Hauptfriedhof in Saarbrücken, Feld 27.
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1989
| Posthum werden von EuRo Kunst einige Nachdrucke einer kleinen Erotikserie hergestellt.
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1990
| Mai 1990 Ausstellung bei DAWO-Auktionen mit 120 Graphiken 30 Zeichnungen und 40 Gemälden und fast allen Mappenwerken. Samstag 27. Oktober 1990 Nachlass wird bei DAWO-Auktionen in Scheidt versteigert. Von 660 Werken die aufgerufen werden, können rund 600 Werke verkauft werden. Große Ölbilder erzielen in der Auktion bis 4.400 DM. Beitrag im Saarländischen Rundfunk am 23./26. und 27.10.1990
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2007
2017
| Der Saarbrücker Stadtrat beschloss 2007 die Einrichtung eines Ehrengrabes für Otto Lackenmacher auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof.
Herbst Gedächnisausstellung in der KUBA Saabrücken und Saargalerie Berlin.
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